„Schule als Ort gelebter Vielfalt und Demokratie“ – LmZ-Jahrestagung in Velbert am 11./12.September 2025

Die diesjährige Jahrestagung des Netzwerks Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte stand unter dem Titel „Schule als Ort gelebter Vielfalt und Demokratie – Mehr Chancengerechtigkeit durch Partizipation“ und fand am 11. und 12. September 2025 in Velbert statt.

Foto: © Melahat Ilseven-Marangoz

Die Veranstaltung begann am Donnerstag mit einem künstlerischen Beitrag. Natalia Moro stimmte die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Sandmalerei auf das Tagungsthema ein. Nach der offiziellen Eröffnung hielt Frau Sabine Hennig, Referatsleiterin am MKJFGFI NRW, ein Grußwort, da Frau Aslı Sevindim, Abteilungsleiterin am MKJFGFI NRW, leider kurzfristig absagen musste. Weitere Grußworte sprachen Frau Sabine Stahl, Leiterin der Landesstelle Schulische Integration NRW, und Frau Sabine Mistler, Landesvorsitzende des Philologen-Verbands NRW.

Sabine Hennig, Sabine Stahl und Sabine Mistler (v.l.n.r.) | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Im Anschluss fand eine Zukunftswerkstatt statt, bei der die Teilnehmenden in wechselnden Konstellationen über mögliche künftige Schwerpunkte der LmZ-Arbeit diskutierten.

Zukunftswerkstatt | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg
Prof. Dr. Lorenz Narku Laing | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Nach der Mittagspause hielt Prof. Lorenz Narku Laing (Evangelische Hochschule Bochum, Diversity-Beratung „Vielfaltsprojekte“) einen mitreißenden Plenarvortrag zum Tagungsthema. Dabei wurde deutlich, dass Rassismus weit über banale alltägliche Anfeindungen hinausgeht, sondern strukturell tief in der Gesellschaft verankert ist. In einem kleinen Live-Experiment demonstrierte er, dass auch die künstliche Intelligenz rassistische Wissensbestände reproduziert. Laing plädierte dafür, sich beim Einsatz für Vielfalt auch über kleine Erfolge zu freuen: „Diversity muss Spaß machen!“

Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmenden in Workshops und Fachforen. Babak Ghassim diskutierte mit den Teilnehmenden das Konzept seiner in der Gründung befindlichen Ersatzschule; Laureen Hannig stellte verschiedene Unterrichtstools vor. Diese können niedrigschwellig eingesetzt werden, um die Schülerinnen und Schüler für die Gefahren zu sensibilisieren, die von Fake-News und Hate-Speech ausgehen; Numan Özer (180 Gradwende, Köln) bot einen Empowerment-Workshop zum Umgang mit antimuslimischem Rassismus im Schulalltag an.

Babak Ghassim, Numan Özer, Laureen Hannig (v.l.n.r.) | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Nach dem Abendessen fand der LmZ-Talk statt. Zum Einstieg trug Babak Ghassim einen literarischen Text vor. Danach diskutierten er, der erfahrene Elternvertreter und Coach Cevdet Maras und Carmen Teixeira (Landeszentrale politische Bildung) über Vielfalt, Partizipation und Chancengerechtigkeit im Schulsystem. Dabei betonten die Teilnehmer/-innen u.a. die große Bedeutung von Kooperationen mit gleichgesinnten Akteurinnen und Akteuren.

LmZ-Talk mit Cevdet Maras und Carmen Teixeira | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg
Grußwort von Frau Ministerin Dorothee Feller | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Der zweite Tagungstag Freitag begann mit einem Grußwort der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Dorothee Feller. Frau Ministerin Feller bestärkte ausdrücklich die Aktualität und Relevanz des Tagungsthemas, bedankte sich herzlich bei den anwesenden Lehrkräften für ihr Engagement und drückte ihre Wertschätzung aus.

Anschließend hielt Prof.in Saphira Shure (Universität Bielefeld) einen sehr anregenden Plenarvortrag mit anschließender Diskussion. Sie beschrieb Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis und warb u.a. für eine Stärkung der Analysefähigkeit und eine gemeinschaftliche Suchbewegung aller Personen, die im Schulsystem professionell handeln.

Prof.in Shure, Blick ins Auditorium | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Nach organisatorischen Hinweisen und der Mittagspause folgte eine zweite Runde Workshops/Fachforen:

Workshop: Migrationssensible Elternarbeit | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Markus Klecker (Bezirksregierung Arnsberg) stellte den „Restorative Circle“ als Instrument für eine demokratische Schulkultur vor; Friderike Wilckens-von Hein (Forumtheater Inszene e.V., Ruppichteroth) stellte interessierten Lehrkräften die theaterpädagogische Methode des Forumtheater nach Boal vor; Eva Cynkar (Elternnetzwerk NRW) diskutierte mit den Teilnehmenden diversitätssensible Elternarbeit als Baustein einer partizipativen Schulkultur.

Workshops: Restorative Circle, Forumtheater | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg
Networking im Foyer | © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg

Nach einem abschließenden Austausch im Plenum gab es noch Gelegenheit zur Vernetzung, bevor die Tagung am Nachmittag endete.

Die Landeskoordination des Netzwerks, die Landesstelle Schulische Integration und die Sprecherinnen des Netzwerks danken allen Teilnehmenden, Referent/-innen und Unterstützer/-innen, die mit ihrem Engagement zum Gelingen der Tagung beigetragen haben.

Drei Bilder oben: © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg | Gruppenfoto unten: privat

Die LmZ-Landeskoordination lädt alle interessierten Lehrkräfte am 27.11.25 zu einer Veranstaltung mit Herrn Prof. Dr. Çefli Ademi zum Thema „Pluralität und Recht im Islam“ ein. Der Impulsvortrag mit anschließendem Austausch im Plenum findet um 15.30h bis 19.30h in der Goebenstraße 25, 44135 Dortmund statt.

 

Artikelfoto

  • Aufnahme von Frau Ministerin Feller mit zwei LmZ-Lehrkräften, © Jason Rittmeyer, Bezirksregierung Arnsberg.

Related Articles

Jahrestagung 2025

Liebe Netzwerk-Mitglieder und liebe interessierte Lehrkräfte, im September findet wieder unsere zweitägige LmZ-Jahrestagung statt! Ort, Datum und Thema der Tagung lauten: „Schule als Ort gelebter…