„DiversiTeach – Vielfalt lehren“

Fachtag „DiversiTeach“ – Ein Projekt für eine diversitätsorientierte Lehrer*innenbildung

Unsere Schulklassen sind vielfältig und sie werden immer vielfältiger. Die Zahlen sprechen für sich: Laut dem Landesbetrieb IT.NRW hatten 40,0 Prozent, nahezu 964 200 der mehr als 2,4 Millionen Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen (ohne Freie Waldorfschulen und Weiterbildungskollegs) im Schuljahr 2021/22 in Nordrhein-Westfalen eine Zuwanderungsgeschichte. Das waren 0,6 Prozentpunkte mehr als im Schuljahr 2020/21 (damals: 39,4 Prozent). Tendenz steigend.

Am 28. September 2022 eröffnete Frau Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert den Fachtag „DiversiTeach – Vielfalt lehren“.
Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Karim Fereidooni wurde das Projekt, das in Kooperation zwischen dem „Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW“ und den lehrerbildenden Universitäten entwickelt wurde, in den Foren unter den Akteur*innen unter verschiedenen Blickwinkeln diskutiert und evaluiert. Im Anschluss hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich zum Projekt auszutauschen und weiter zu vernetzen.

Das Projekt „DiversiTeach“ wurde im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft im Jahr 2020 im Rahmen des Programms „erfolgreich studieren“ eingeführt und zum Wintersemester 2021/2022 implementiert.
Es zielt darauf ab, Lehramtsstudierenden bereits zu Anfang ihres Studiums die Möglichkeit zu geben, ihre ersten schulpraktischen Erfahrungen und Beobachtungen unter Anwendung von migrationspädagogischen Ansätzen theoriegeleitet reflektieren zu können. Studierende sollen auf diese Weise für migrationspädagogische Fragestellungen und Herausforderungen in Schule und Unterricht sensibilisiert werden. Das zentrale Thema für Schulen in der Migrationsgesellschaft soll auch auf diese Weise nachhaltig in der Lehrer*innenbildung etabliert und curricular verankert werden.

 

Durch das Projekt “DiversiTeach” erfolgt eine systemische Andockung migrationspädagogischer Themen an die Zentren für Lehrer*innenbildung der kooperierenden Universitäten, so dass im Rahmen der Einführungs- und Orientierungspraktika (EOP) Seminare mit migrationspädagogischen Ansätzen angeboten werden. Diese Seminare werden an den Universitäten von Lehrer*innen aus dem „Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW“ erteilt, die als Lehrbeauftragte an den Universitäten tätig werden. Die kooperierenden Universitäten werden vom „Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte“ ideell und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft finanziell (Sach- und Personalkosten) unterstützt.

Folgende Universitäten nehmen an diesem Projekt teil:

  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
  • Universität Bielefeld
  • Universität Bonn
  • Ruhr-Universität Bochum
  • Universität Duisburg-Essen
  • Universität zu Köln
  • Universität Paderborn
  • Universität Siegen

Damit sind acht von elf lehrerbildenden Universitäten von Nordrhein-Westfalen aktiv und erfolgreich an diesem Projekt beteiligt. Das erfolgreiche Projekt wird auch im folgenden Kalenderjahr in gleichbleibendem Umfang fortgesetzt.

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